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Interessenvereinigung zur Aufklärung und Vernetzung 

gegen organisierte sexualisierte und rituelle Gewalt

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Veränderungen und Vertrauen

Aktualisiert: 23. Juni 2022

Nicht alle positiven Veränderungen fühlen sich anfangs positiv an. Manchmal fühlt es sich an, als wäre es die grösste Fehlentscheidung des Lebens. Ein anderes Mal wechselt das Empfinden von positiv zu negativ, von negativ zu positiv. Doch im Endeffekt muss man durch die Veränderungen und deren Gefühle, wenn man ein anderes, ein besseres Leben möchte.




Wir fühlen uns oft allein, obwohl wir gar nicht mehr so allein sind. Aber es ist ein Unterschied, ob jemand physisch da ist oder nur übers Handy, denn wir alle brauchen mal einen Menschen der uns in den Arm nimmt, der einen hält, der einen Sicherheit gibt, der einen auch mal sagt, wenn das Verhalten gerade Scheisse ist. Denn ja, es ist wichtig, offen miteinander zu sprechen, um andere Sichtweisen an sich ranzulassen und Altes zu verändern.


Veränderungen machen Angst, denn auch wenn früher nie etwas beständig war, so wusste man dennoch, wie man sich wann zu verhalten hat. Was ist nun, wenn dieses an-erlernte Verhalten wegbricht und die vermeintliche Sicherheit nicht mehr da ist?

Wenn man sich nun auf Menschen verlassen muss, wenn sie sagen, dass dies und jenes richtig und wichtig ist, obwohl Menschen doch immer so gefährlich waren und man niemals vertrauen sollte? Wenn Beziehungen zu Menschen die beständig waren und jeder immer ging/geht, wenn es doch zu anstrengend wurde?


Wie lernt man anderen zu vertrauen, wenn sie sagen, dass es richtig ist, die Geschwister allein zu lassen? Wie vertraut man, wenn jemand sagt, dass es nicht richtig ist, wie vereinbart um 23 Uhr an der Strasse zu stehen und in das schwarze Auto zu steigen, welches extra kommt um einen abzuholen? Wie lernt man, den Ärzten zu vertrauen, dass die von ihnen verschriebenen Medikamente einen unterstützen sollen und nicht dafür da sind, um einen zu betäuben und gefügig zu machen oder die Schmerzen des vergangenen Wochenendes so zu stillen, weil man sonst vor Schmerzen nicht sitzen könnte - damit niemandem etwas auffällt?


Vertrauen und Veränderungen sind wichtige Bausteine, wenn es um den Ausstieg geht, aber leider sind es auch sehr grosse und schwere Bausteine. Auf der einen Seite lassen wir Veränderungen zu und gleichzeitig blocken wir alles wieder ab und verfallen in alte Muster. Aus Angst, aus Scham, aus Schuld oder weil man einfach nicht mit Veränderungen und Neuem klarkommt.

Aber wir lernen. Wir lernen jeden Tag ein bisschen dazu, mit der Hilfe unserer Herzensmenschen und jeder Menge Mut wird es werden, da sind wir uns sicher.


Denn all die verletzten (Kinder-)Seelen in uns haben es verdient zu leben und nicht nur zu überleben.


Weisse Feder

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