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Interessenvereinigung zur Aufklärung und Vernetzung 

gegen organisierte sexualisierte und rituelle Gewalt

Interessenvereinigung zur Aufklärung und Vernetzung 

gegen organisierte sexualisierte und ritualisierte Gewalt

Meine Erinnerungen sind keine Verschwörungstheorie

Aktualisiert: 26. Apr. 2023



Ich habe darüber gelesen und gehört, dass in der Schweiz in den letzten Monaten über Satanic Panic berichtet wird. Und wenn Menschen erzählen, dass sie als Kind rituell missbraucht wurden, dies als Verschwörungstheorie bezeichnet wird und es ihnen von Therapeuten eingeredet worden sei.


Bei mir war es anders: Meine Erinnerungen kamen ohne Therapeuten und ich war nie in einer Klinik. Die Erinnerungen an rituellen Missbrauch und sexualisierte Gewalt, die in meiner Kindheit stattgefunden hatten, kamen erst im Erwachsenenalter. Meine Erinnerungen waren so klar, dass ich jedes Detail wusste.


Als Kind war ich sehr oft an diesem Ort, wo ich sexualisierte Gewalt erlebt hatte. Ich habe lebhafte und auch genaue Erinnerungen von diesen Ort. Es ging mir aber nie wirklich gut, wenn ich dort war. Ich verkrampfte mich, mir war auch zwischendurch schlecht und ich war jeweils erleichtert, wenn wir wieder nach Hause fuhren. Als Kind wollte ich nie an diesen Ort, wusste aber den Grund nicht.


Heute weiss ich, was ich erleben musste an diesem Ort; es sind grauenhafte, schlimme Erinnerungen, die mir heute die Gewissheit geben, dass ich als Kind richtig gefühlt hatte. Niemand hat mir meine Gefühle oder meine Erinnerungen eingeredet; es kam von mir selber.


Heute macht es mich unendlich traurig, aber auch wütend, dass uns nicht geglaubt wird. Es gibt Rituelle Gewalt und sexualisierte Gewalt so, wie es auch Kinderpornographie und Kinderhandel gibt.


Durch die Schweizer Medien wird die Glaubwürdigkeit von uns Betroffenen in Frage gestellt, was alles nur noch schlimmer macht. Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich nicht mehr an jenen Ort gebunden bin, und sexualisierte Gewalt nicht mehr erleben muss. Ich werde mehr und mehr frei und fange an zu leben, auch wenn es erst der Anfang ist.


Ich möchte uns Betroffene ermutigen, weiter an uns zu glauben, weiter unseren Inneren Kindern zuzuhören und ihnen zu glauben.


Wir geben nicht auf, auch wenn sie in der Schweiz etwas anderes sagen.


Erika (Pseudonym)

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