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Interessenvereinigung zur Aufklärung und Vernetzung 

gegen organisierte sexualisierte und rituelle Gewalt

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Ambulante und stationäre Versorgungslage für traumatisierte Menschen

Eine Querschnittsstudie in der Deutschschweiz von Chantal Ruchti und Seraina Petra Lerch.



Ein Auszug aus der Studie.


Einleitung 

Traumabezogene Störungen, wie die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) oder die dissoziative Identitätsstörung (DIS) haben eine Prävalenz von 2 %. Sie sollten deshalb nicht unterschätzt werden.


Bis heute hat sich keine Studie in der Schweiz mit der Versorgungssituation von Traumapatienten beschäftigt und sie deskriptiv analysiert. 

Das Ziel der vorliegenden Querschnittsstudie ist es, den Zustand der ambulanten und stationären Versorgung von traumatisierten Menschen in der Deutschschweiz zu erfassen.


Diskussion

Unsere Analyse zeigt, dass ein:e Traumatherapeut:in im Schnitt 408 Patienen mit einer PTBS oder DIS behandeln muss und auf eine Psychiatriepflegefachperson 792 Patienten entfallen. Insgesamt führen knapp ein Viertel (24%) der deutschschweizer Kliniken ein traumaspezifisches, stationäres Angebot und fünf Kliniken bieten gesamthaft 90 ambulante Therapieplätze an. 


Stellt man diese Zahlen den insgesamt 134‘133 Betroffenen gegenüber, die unter einer PTBS oder einer DIS leiden, so zeigen unsere Zahlen, dass sowohl die ambulante wie auch die stationäre Versorgung von Menschen mit einer Traumafolgestörung in der Deutschschweiz defizitär ist. 


Bereits in früheren Artikeln wurde auf eine Unterversorgung von Menschen mit einer Traumafolgestörung hingewiesen. 

Menschen mit einer psychischen Erkrankung sind generell eher unterversorgt. Im Bereich von Traumafolgestörungen ist diese Ausgangslage jedoch besonders prekär, da eine nicht traumasensitive Therapie bei traumatisierten Patient:innen auch Schaden anrichten kann.


Link zur Studie (PDF)


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